Schloss Sargans / Museum Sargans
Dieser stürzte 1459 angeblich bei einem Erdbeben ein. Dafür wurde im östlichen Teil 1460 das sogenannte Hinterschloss an den Turm angebaut. Wegen Einsturzgefahr schleifte man diesen Teil nach 400 Jahren und errichtete an seiner Stelle die heutigen Aussichtsterassen. Die ersten Bewohner des Schlosses waren der südlichste Zweig der Grafen von Montfort, die vom 13. bis 15. Jahrhundert mit Unterbrüchen hier residierten. Der Letzte, Graf Jörg, verkaufte anno 1483 Grafschaft und Burg um 15000 Goldgulden an die Sieben Alten Orte der Eidgenossenschaft, deren Wappen heute noch am Palas ersichtlich sind. Von 1483 bis 1798 regierten insgesamt 181 eidgenössische Landvögte auf dem Schloss. Den Eidgenossen, welche die Grafschaft Sargans käuflich übernommen hatten, ging es nicht um die Befreiung der gräflichen Untertanen vom feudalen System. Sie lockte die militärisch-strategische Bedeutung des Sarganser Kessels: Wer über diese Gebiet gebot, war im Osten der Eidgenossenschaft in Vormachtstellung! Das Schlimmste an der 300-jährigen Untertanenschaft unter den Eidgenossen war nicht eigentlich die politische Unterdrückung, sondern das Nichtstun, der 300-jährige wirtschaftliche Winterschlaf mit Gewerbe- und Exportverbot. Das Regiment der Vögte war unterschiedlich hart. Es gab gute und schlechte Vertreter der Eidgenossen. Ihr Ausgaben machten sid mit Bussen wieder wett. Erst die Französische Revolution machte 1798 in der Schweiz mit der Untertanenschaft ein Ende. Der letzte Landvogt verliess fluchtartig das Schloss. Während der unruhigen Zeit der Helvetik gab es für kurze Zeit einen "Kanton Sargans" vom Unterrheintal bis an den Zürichsee. 1803 dann, unvorbereitet, politisch und wirtschaftlich ungeschult, wurde Sargans durch den Machtspruch Napoleons in den neu gegründeten Kanton St. Gallen integriert. Der Kanton wurde auch neuer Besitzer des Schlosses und stellte dieses als Schulhaus, Notunterkunft und Theaterlokal zur Verfügung, verkaufte es aber bereits 1834 wieder in Privatbesitz. 1899 endlich erwarb die Bürgergemeinde Sargans das Schloss mitsamt einem ausgedehnten Bodenareal um 80000 Franken und behielt das Gebäude bis auf den heutigen Tag. In den letzen 100 Jahren steckte die neue Besitzerin hunderttausende von Franken in das Gebäude; namentlich zwei grosse Restaurationen innen und aussen prägen das heutige Erscheinungsbild.
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