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Gemeinde Sargans

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Ein Schwatz mit Tiefgang auf dem gelben Bänkli

21. März 2025
Mit seiner Aktion „Wie geht’s dir?“ sensibilisiert das OFPG die breite Bevölkerung in Sachen psychische Gesundheit. Auch die Gemeinde Sargans ist Teil der Aktion, deren Markenzeichen auffallend gelbe Sitzbänke sind, die zum Austausch mit Tiefgang einladen.

Seit nunmehr fast zwei Jahren lädt an der Kreuzung Pizolstrasse/Rietstrasse, gleich gegenüber der Firma Ferroflex, die auffallend gelbe Sitzbank mit der Aufschrift „Wie geht’s dir?“ zum Innehalten und Verweilen ein. Es ist Teil einer nationalen Kampagne, die vom Ostschweizer Forum für psychische Gesundheit (OFPG) auch in den Kantonen St. Gallen und beider Appenzell in dutzenden Gemeinden umgesetzt wird. Der Zweck des Bänklis: Es soll Passantinnen und Passanten dazu ermuntern, Platz zu nehmen, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, sich miteinander zu unterhalten und untereinander auszutauschen.

Dabei soll das gelbe Bänkli auch Gespräche mit Tiefgang zulassen – schliesslich steht im Mittelpunkt der Aktion die psychische Gesundheit. Laut OFPG erkrankt jede zweite Person im Laufe ihres Lebens einmal psychisch, wobei sich betroffene häufig erst spät getrauen würden, ein psychisches Problem zu thematisieren und Hilfe in Anspruch zu nehmen. So würden psychische Krankheiten häufig nicht frühzeitig erkannt und behandelt.

Präventiv gegen Krankheiten vorgehen

Nun zieht das Amt für Gesundheitsvorsorge des Kantons St. Gallen eine erste Bilanz und sucht an verschiedenen Standorten der Sitzbänke das Gespräch mit Verantwortlichen oder Betroffenen. In Sargans nimmt Gemeinderätin Andrea Büsser Stellung. Der Gemeinde Sargans sei das Thema Gesundheit sehr wichtig, erklärt sie auf einem der gelben Bänkli vor Ort. "Wir engagieren uns bereits in diversen Aspekten, die aber überwiegend auf die körperliche Gesundheit abzielen." Über den Newsletter des Amts für Gesundheitsvorsorge sei Büsser auf die Bänkli-Aktion "Wie geht’s dir?" gestossen. Auf ihre Initiative hin habe der Gemeinderat beschlossen, mitzumachen und den psychischen Aspekt fortan gezielter ins Gesamtthema Gesundheit einzubeziehen.

Als Ressortleiterin Soziales sei Büsser auch Gesundheitsverantwortliche der Gemeinde Sargans. Ihr Engagement für die Gesundheit sei dabei weitgehend präventiver Natur. "Vieles ist auf kantonaler und nationaler Ebene vorgegeben. Was die Gemeinde aber sehr gut kann, ist auf präventiver Ebene zu arbeiten und Informationen zu vermitteln, weil sie nah an der Basis ist und die Bürgerschaft gut erreichen kann."

Das Tabu brechen

Dieses Engagement hat sich die Gemeinderätin auf die Fahne geschrieben, ganz nach dem Motto "lieber gesund bleiben, anstatt Krankheiten zu behandeln". Ihr Einsatz ist dabei nicht nur von Amtes wegen motiviert, sondern auch persönlicher Natur – Büsser hat selbst jahrelang mit Depressionen gekämpft. Sie weiss darum nur zu gut, wie wichtig es ist, solche Themen frühzeitig und offen ansprechen zu können. "Mir ist wichtig, diese Stigmatisierung oder dieses Tabu psychischer Krankheiten zu brechen und mehr darüber zu sprechen. Und dies in einer Selbstverständlichkeit, wie man auch über die körperlichen Erkrankungen spricht." Psychische Krankheiten seien oftmals mit viel Scham verbunden. "Diese Scham gilt es aus dem Thema wegzudividieren."

Das Bänkli an der Kreuzung Pizolstrasse/Rietstrasse soll dabei helfen. Auf dessen Rückseite ist eine Box angebracht, die einen QR-Code sowie Broschüren und Materialien zum Thema enthält. Sie bieten nicht nur Hand, wenn im Gespräch der Tiefgang gesucht wird, sondern sind auch mit Tipps zur Stärkung der psychischen Gesundheit versehen. Und, wer weiss, so wie steter Tropfen den Stein höhlt, genügt vielleicht auch schon das eine oder andere kurze Gespräch, immer wieder von verschiedenen Personen geführt, um das Thema nach und nach von seinem Stigma zu lösen.