Jordan-Projekt: "Jetzt sind Sie dran"
"Meine Damen und Herren, wir wollen Gas geben." Mit diesen Worten begrüsste Gemeindepräsident Jörg Tanner die Bevölkerung an der Informationsveranstaltung zu den beiden laufenden Mitwirkungsverfahren "Fuss- und Veloverkehr Wangserstrasse" und "Umbau Unterführung SBB, Neue Wangserstrasse" vom Dienstag, 3. Dezember 2024. Kurzum: Zum Jordan. "Und wir wollen, dass auch Sie mit uns Gas geben", fügte Tanner an. Er sprach damit eine überschaubare Anzahl Bürgerinnen und Bürger an, die sich in der Aula des BZSL eingefunden hatte.
Umso grösser war jedoch der Aufmarsch an Verantwortlichen und Fachangestellten des kantonalen Tiefbauamts. Unter die laut Tanner "riesige Armada an Personen, die an diesem Projekt arbeiten", reihten sich auch Projektleiterin Rita Lichtensteiger und Balz Ruprecht, Leiter Strassenbau, ein. Gemeinsam stellten sie das ausgearbeitete Vorprojekt nochmals im Detail vor und gaben Einblick ins weitere Vorgehen.
Gegebene Dringlichkeit
Lichtensteiger zeigte dabei mit verschiedenen Zahlen und Beispielen die hohe Dringlichkeit dieses Projekts auf. Die Brücke über den Jordan sei schwer befahren, werden doch im Durchschnitt über 13 000 Fahrzeuge gemessen, die die Brücke täglich queren. Zudem sei die Verkehrssicherheit vor allem auf Schwefelbad und Brücke aktuell nicht abschliessend gegeben. "Sehen und gesehen werden ist das A und O der Verkehrssicherheit", kommentierte sie und wies auf verschiedene Mängel hin.
Zudem müsse die SBB-Unterführung zwingend und möglichst zeitnah erneuert werden – nicht etwa einfach saniert, sondern ersetzt. Dafür müsse der Jordan für mehrere Monate gesperrt werden, schickte Lichtensteiger voraus. Und fasste zusammen: "Wir stehen ganz am Anfang eines langen Prozesses."
Drei Räume, viele Interessen, noch mehr Fragen
Wie dieser lange Prozess aussieht, verdeutlichte Strassenbauleiter Ruprecht anhand eines Zeitstrahls: Nach der Mitwirkung folgt deren Auswertung, die ins anschliessende Bauprojekt mit einfliessen soll. Steht das Bauprojekt, folgt die Anhörung und – so denn das Volk will – die Kostenzusage der Gemeinde, dann die Projektgenehmigung, die öffentliche Planauflage, die Einsprache- und die Landerwerbsverhandlungen und schliesslich die Ausschreibung und der Bau. "Jetzt sind Sie dran", motivierte Ruprecht die Bevölkerung, sich in dieser frühen Phase konstruktiv kritisch einzubringen. "Wir hoffen, dass wir den Willen von Bevölkerung und Gemeinde spüren können."
Gesagt, getan: Im Anschluss an die Projektvorstellung wurde die Bevölkerung in drei Räume entlassen. In jedem von ihnen hat das Tiefbauamt einen anderen Schwerpunkt gesetzt und jeweils eines der drei Teilprojekte genauer beleuchtet. Detaillierte Pläne, Visualisierungen und nicht zuletzt das zur Verfügung stehende Fachpersonal von Gemeinde und Kanton regten zu vielen Fragen und einem intensiven Austausch an.
Die beiden Mitwirkungsverfahren laufen noch bis am 20. Dezember. Daran teilnehmen kann man auf der Website des Kantons St. Gallen.
Bilder und Eindrücke der Informationsveranstaltung finden Sie hier.